Die Welt scheint sich in diesen Zeiten, deutlicher als zuletzt, wieder einmal in eine Zeit der politischen Radikalisierung begeben zu haben, in der aus Worte Taten werden und die Taten zu Leid und Unglück über andere Menschen führen. So wird mit großem Selbstverständnis öfter mal eine Schuldumkehr als Rechtfertigung oder aus Schwarz schnell Weiß gemacht. Verwirrungen, Lügen, Intrigen und Leid nehmen als Werk des Teufels scheinbar überhand und es fehlen die Leuchttürme zur Orientierung.
Doch wie kann man sich als Christ in dieser mit Lügen gut gefüllten Welt als „Licht“ oder „Salz“ positionieren? Zudem man für jede Position scheinbar gute Gründe dafür und dagegen finden kann. Gerne erliegen Menschen scheinbaren Fakten, die keine sind. Wenn alles passend und bequem klingt, warum sollte man noch eine Gegenprüfung durchführen?
Auch wenn Christen sich als „Licht“ oder „Salz“ in der Politik und in der Gesellschaft engagieren sollen, so dürfen sie nie vergessen, wem ihre erste Liebe gehört. Daher warnt uns Jesus auch schon sehr früh vor den falschen Lehrern und gibt einen Hinweis, wie man den Durchblick behalten kann:
Hütet euch aber vor den falschen Propheten, welche in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
Matthäus 7, 15-21
(…)
Nicht jeder, der zu mir sagt: «Herr, Herr», wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.
Bei den Früchten geht es nicht um den menschlichen Maßstab, sondern um Gottes Maßstab, der über die kleinen Engstirnigkeiten des Menschen hinausgeht. Es geht um mehr als nur um Essen und Trinken, Besitz, Gesundheit und Wohlstand. Es geht um das Ansehen vor Gott.
Wenn man sich die aktuelle Nachrichtenlage so ansieht, dann könnte man meinen, dass Menschen nie lernen werden, sich zu vertragen und diese Welt mehr denn je an allen Enden brennt und untergeht. Und immer wenn man denkt, es geht nicht schlimmer, kommt doch noch eines obendrauf.
Aber wohin wir unsere Ohren und Augen hinwenden und wie viel Gewicht wir den Informationen geben möchten, die uns begegnen, wir dürfen die uns tragende Hoffnung nie vergessen. So wird oftmals vergessen, dass eines der vielen Versprechen Gottes schon sehr früh in der Bibel auftaucht und uns in diesen Zeiten Trost geben kann, den wir weitergeben können:
Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
1.Mose 8, 22
Es ist nicht Gottes Wille, dass es in der Welt derartige Unordnung gibt. Es ist das Werk des Menschen, der Gott das Steuer aus der Hand genommen hat. Trotzdem: es ist ermutigend, dass Gott diese Welt immer noch in der Hand hält und am Ende das Amen sprechen wird – egal wie arg der Mensch in dieser Welt wütet.
Munir Hanna
(Veröffentlicht am 08.10.2023 auf auftanken.de)
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