von Silke Traub

Ostern – ein Fest des Glaubens

Die Festtage der Christenheit sind etwas ganz Besonderes. Wir feiern sie in einer langen Kette der Generationen. Sie binden uns ein in die Geschichte unseres Glaubens. Sie waren längst vor uns da und werden uns überdauern. Und wir wachsen mit ihnen über unsere eigene Lebensgeschichte hinaus. Sie sind die alljährlich wiederkehrenden „Glaubenszeugen“, die uns mitnehmen in die Zukunft des Volkes Gottes – zum großen Fest in Gottes neuer Welt! Sie fragen uns: „Kommst du mit auf diesem Weg?”“

Ich möchte sie einladen Ostern, dieses Jahr als besonderes Fest ihres Glaubens zu erleben. Denn Ostern ist einmalig in unserer Welt des Sterbenmüssens. Mit Ostern sehen wir hinter die Todesstunde bis in Gottes Welt voller Leben hinein.

Welche Farbe hat Ostern?

Zu Ostern gehören bunt bemalte Eier – ob für die kleinsten im Garten versteckt oder im Seniorenheim beim Osterfrühstück platziert. Aber die Farbe der Auferstehung ist Weiß!

Weiß ist physikalisch gesehen die Summe aller Farben. Ein einmaliges, unvergleichliches Weiß wurde am Ostermorgen in unsere Weltgeschichte hineintragen vom „Engel des Herrn“: „Sein Gesicht leuchtet wie ein Blitz, und sein Gewand war weiß wie Schnee” (Matthäus 28, 3).

Gott überrascht seine geliebte Welt mit einer alles verändernden Nachricht:

„Er ist nicht hier! Er ist von den Toten auferstanden…“ (Vers 6).

Jesus hat den Tod besiegt – für uns! Die schwarze Todesnacht hat er in das hellste Licht der Auferstehung verwandelt. Das Leben beginnt neu! Jesus bringt die Farben des Lebens zurück. In seiner Auferstehung sind sie vollkommen gebündelt – Jesus, das Licht für unser Leben!

Osterfeuer

Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?

(Lukas 24, 32)

Faszinierend, wie Lukas von der ersten Begegnung zweier ahnungsloser Jünger mit dem auferstandenen Jesus erzählt. Jesus ging mit ihnen, ohne dass sie ihn erkannten. Er sprach mit ihnen. Was er sagte bewegte sie tief. Unter seiner Anleitung verstanden sie das Wort Gottes völlig neu. Wie oft hatten sie selbst die Sätze gelesen?! Viele kannten sie längst auswendig. Aber tief berührt hatte es sie erst unter seiner Anwesenheit.

Das ist bis heute das Geheimnis von Ostern geblieben: Der Auferstandene geht mit! Er ist da wo über sein Wort nachgedacht und gesprochen wird. Er öffnet uns den Kopf und das Herz – bis wir “brennen” für sein Wort! Für ihn!

Und wenn der Zweifel fragt?

Er ist sprichwörtlich geworden – der „ungläubige Thomas“. Vielen geht es wie ihm: Es ist schwer, die „harten Fakten“ des Todes einfach außen vorzulassen und gegen allen Augenschein an einer „Auferstehung der Toten“ festzuhalten, als sei sie das Normalste der Welt.

Der auferstandene Herr weiß um diesen Zweifel. Deshalb begegnet er seinem Jünger Thomas so, dass der das Geheimnis der Auferstehung fassen kann. Seine Zweifel enden in seinem Bekenntnis: „Mein Herr und mein Gott!“ (Johannes 20, 28).

Wer heute Ostern feiert, lässt damit den Zweifel schon hinter sich und rechnet mit Gottes Möglichkeiten.

Ostern wird zu einer ganz persönlichen Begegnung mit dem Auferstandenen – durch ein Gebet: „Du, mein auferstandener Herr, dir will ich mich anvertrauen – im Leben und im Sterben!“ Damit wird es „Frohe Ostern!”“


Mit freundlicher Genehmigung von Silke Traub